Public Community Partnership (1/2)

Ich war gestern an der “Open Data: apps for everyone?” in Berlin (sehr gut organisiert von der European Public Sector Information platform EPSI) und habe dort das Münchner MOGDy-Projekt vorgestellt. Am Ende nach meinen drei wichtigsten Tips für Verwaltungen gefragt, was Open Government/Open Data Projekte erfolgreich macht, habe ich gesagt:

  1. Haben Sie keine Angst, zu experimentieren.
  2. Fangen Sie lieber jetzt klein an, als große Pläne für später zu machen.
  3. Beziehen Sie die Community ein. Von Anfang an.

Obwohl auch die ersten beiden Punkte eigene Beiträge wert wären, möchte ich vor allem den letzte Punkt etwas ausführen: Er ist in meinen Augen zentral, weil eine Verwaltung, die oGov/oData macht ohne eine Community dafür zu begeistern, zu nähren und aufzubauen, langfristig keinen Erfolg haben wird. Für wen, wenn nicht für solch eine Community, soll sich die Verwaltung denn öffnen?

MOGDy hat deshalb schon in der Konzeptions- und Planungsphase Expertise von aussen herangezogen, doch statt Beratern haben wir die Community direkt kontaktiert. Diese Partnerorganisationen, allesamt eingetragene Vereine, haben uns in ganz unterschiedlichen Aspekten: Planung, Design, Software, Moderation, Datenfreigaben, u.a.m. unterstützt — auch offline. Mein herzlicher Dank an die tollen Menschen von ODN, LiqD und gov2.0. 🙂

Um Communities um oGov/oData zu schaffen, brauchen wir ein Modell, welches sich an PPPs orientiert, aber um spezifische Aspekte des Online Community Building erweitert. Unzählige Open Source Communities in unterschiedlichsten Ausprägungen (z.b. bzgl. Firmeninvolvement, Community-Struktur, u.ä.) können hier als Ideengeber fungieren (Lesetips). Herauskommen sollte ein Konzept, für welches ich mir den Begriff Public Community Partnership überlegt habe.

Eine vertiefte Rollendiskussion wird dazu führen, dass die Verwaltung ihre Kernkompetenzen wieder (neu?) definieren muss: Was tut sie und in welchen Bereichen ist ein PCP-Ansatz lohnenswert. Er wird sich dort lohnen, wo win-win entsteht, d.h. wo die Community davon profitiert, aber eben auch die Verwaltung. Denn Open Data ist nicht gratis.

Welche Ziele eine Verwaltung deshalb bei apps-Wettbewerben (wie z.B. dem Münchner apps4cities) verfolgen sollte, will ich im zweiten Teil diskutieren. Nach dem Wochenende. 🙂

CC BY-SA 4.0
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